Zeit der Solidarität
Im Januar 2020 wurde die "Nacht der Solidarität", eine erste stadtweite Erhebung der Anzahl von akut obdachlosen Menschen, durchgeführt. Die Erhebung fand in ganz Berlin, im öffentlich zugänglichen Raum und in den Notunterkünften, statt. (Die Ergebnisse befinden sich hier. – keine Leichte Sprache)
Diese Erhebung wurde getragen durch ein breites zivilgesellschaftliches Engagement, durch Organisationen und viele Freiwillige.
Der VskA und die Berliner Stadtteilzentren haben die „Nacht der Solidarität“ aktiv unterstützt, sie führten im Vorfeld solidarische Aktionen und Veranstaltungen durch und standen in der Nacht selber als Zählbüros und für die Begleitung der Freiwilligen zur Verfügung.
Aufbauend auf diesem Engagement setzt der VskA Berlin seit August 2021 das Projekt Zeit der Solidarität um. Das Projekt läuft über drei Jahre. In dieser Zeit werden weitere Erhebungen der Anzahl von obdachlosen Menschen im öffentlichen Raum durchgeführt. Die nächste Erhebung ist im Januar 2023 geplant.
Die erhobenen Zahlen können nicht die genaue Anzahl von obdachlosen, geschweige denn wohnungslosen Menschen in Berlin erfassen. Es handelt sich um die Anzahl sichtbar obdachloser Menschen, die an dem festgelegten Stichtag im öffentlich begehbaren Raum angetroffen wurden. Damit hilft die Erhebung dabei, über die Zeit eine Tendenz des Ausmaßes von Obdachlosigkeit in Berlin aufzuweisen.
Mit dem Ziel eine breite, fachliche und partizipative Diskussion der Lebensbedingungen von wohnungslosen Menschen und die Mitsprache von Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung zu ermöglich, soll das Projekt auch für die Steuerung der Wohnungslosenpolitik im Land Berlin gewinnbringend sein und zum Masterplan Wohnungslosigkeit beitragen. Zusammen mit den Berliner Stadtteilzentren und anderen Partnern organisiert der VskA Berlin wieder solidarische Aktionen und Veranstaltungen zum Thema Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit.
Der VskA ist kein Träger der Wohnungsnotfallhilfe und wohnungspolitisch nicht aktiv. Diese Position ermöglicht es, ein neutraler Moderator und Gestalter des Prozesses zu sein.
Als Fachverband der Nachbarschaftsarbeit ist unser Ziel dazu beizutragen, Lebensbedingungen so zu gestalten, dass Menschen entsprechend ihrer Bedürfnisse im Stadtteil zufrieden(er) leben können und dass Bedarfe von Gruppen, die häufig von Teilhabe ausgeschlossen sind, besondere Berücksichtigung finden.
Geplante Projektphasen:
- Die Erfahrungen der ersten „Nacht der Solidarität“ weiterentwickeln.
- Raum für Debatte schaffen, um Ziele und Verbesserungsansätze zu sammeln.
- Mitsprache, von Menschen die Wohnungslosigkeit erlebt haben, ermöglichen, um Erfahrungen und Meinungen einzuarbeiten.
- Aufmerksamkeit und Solidarität der Zivilgesellschaft aktivieren.
- Aktionen und Veranstaltungen zu den Themen Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit organisieren.
- Erhebungen, um obdachlose Berliner:innen zahlenmäßig zu erfassen und freiwillig und anonym zu befragen, durch Freiwillige professionell durchführen.
- Ergebnisse auswerten, breit diskutieren und darauf aufbauend Handlungsvorschläge und Forderungen entwickeln.
- Weitere Aktionen und Veranstaltungen um das Engagement und die Solidarität zu binden.
Das Projekt "Zeit der Solidarität" wird von der Lotto Stiftung Berlin (DKLB) gefördert.