Positionen
Der VskA Berlin nimmt regelmäßig Stellung, schreibt offene Briefe und informiert über aktuelle fachliche Entwicklungen, die für Stadtteilzentren relevant sind. Hier steht Ihnen eine Auswahl zum Nachlesen zur Verfügung.
Der VskA Berlin nimmt regelmäßig Stellung, schreibt offene Briefe und informiert über aktuelle fachliche Entwicklungen, die für Stadtteilzentren relevant sind. Hier steht Ihnen eine Auswahl zum Nachlesen zur Verfügung.
Der Haushaltsentwurf für 23 / 24 sieht für Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen derzeit keine Mittel für Tarifanpassung und keine Mittel für die Anpassung der Sachkosten vor. Ebenso ist der notwendige Ausbau in weiteren Prognoseräumen sowie der Ausbau der mobilen Stadteilarbeit nirgendwo verankert.
Insbesondere in der Stadtteilarbeit sind in Zusammenarbeit zwischen der LIGA Berlin, weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft sowie Politik und Verwaltung entscheidende Verbesserungen bei der Ausstattung der Berliner Prognoseräume erreicht worden.
Die aktuellen Entwicklungen gefährden die Stadtteilarbeit und die Arbeit der Selbsthilfekontaktstellen in Berlin. Denn Teilhabe aller Menschen im Sozialraum zu ermöglichen, funktioniert nur mit der entsprechenden Infrastruktur.
Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen haben sich in Berlin als soziale Infrastruktur für alle Berlinerinnen und Berliner bewährt. Als nicht-kommerzielle Orte der sozialen Begegnung entwickeln sie gemeinsam mit den Menschen vor Ort nachbarschaftliches Zusammenleben, Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe. Die durch das Infrastrukturförderprogramm Stadtteilzentren (IFP STZ) geförderten gemeinnützigen Organisationen übernehmen Aufgaben im Sinne des Subsidiaritätsprinzips. Sie stärken zivilgesellschaftliches Handeln, freiwilliges Engagement und damit eine vielfältige, solidarische und demokratische Gemeinschaft.
Handlungsempfehlungen, um den Status Quo zu erhalten:
Gerade die Erfahrungen in der Corona-Krise zeigten deutlich, dass es mehr braucht als feste Orte Sozialer Arbeit und dass neue Wege gefunden werden müssen, um mit den diversen und teils schwer erreichbaren Menschen in den Berliner Kiezen in Kontakt und Austausch zu kommen. Das ESF geförderte EU-React Projekt „Mobile Stadtteilarbeit“ (09 / 2021 – 09 / 2023) war diesbezüglich ein wirkungsvoller Meilenstein in der Weiterentwicklung der Stadtteilarbeit.
Mit den niedrigschwelligen, kreativen Ansätzen von rund 100 MitarbeiterInnen in 37 mobilen Teams wurden mehr Bürgerinnen und Bürger sowie eine größere Diversität an Menschen erreicht: So fanden allein im Jahr 2022 berlinweit 47.576 neue Kontakte in die Nachbarschaft und rund 5.600 Kurzberatungen statt. Sie beleben nachbarschaftliche Beziehungen, fördern Gemeinschaft und bieten Unterstützung bei Konflikten an. Dadurch ergänzt die mobile Stadtteilarbeit bestehende Angebote vor Ort und erreicht neue Zielgruppen.
Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Stadtteilarbeit:
Die Grundlage für die nachhaltige Wirkung von Stadtteilarbeit in allen Berliner Kiezen ist der stetige Blick auf die sich wandelnden Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger. Stadtteilzentren und Nachbarschaftseinrichtungen als feste Orte im Kiez benötigen entsprechende Ressourcen, um sowohl Angebote vor Ort zu etablieren als auch offenen Begegnungsräume außerhalb derer zu ermöglichen. Im Zuge der erreichten Verbesserungen im IFP STZ bis einschließlich 2023 konnten neue Standorte etabliert und ausgebaut, dringend benötigte Fachkräfte gewonnen und umfänglich qualifiziert und damit verlässliche Ansprechpersonen für die Problemlage der Bürgerinnen und Bürger etabliert werden.
Die genannten positiven Wirkungen der Stadtteilarbeit und Selbsthilfe dürfen gerade in unsicheren Zeiten nicht gebremst werden. Soziale Nachhaltigkeit kann nur auf Grundlage kontinuierlicher Rahmenbedingungen gewährleistet bleiben.
Nachhaltigkeit wird gewährleistet durch:
Für den Beibehalt einer nachhaltigen Stadtteil- und Selbsthilfearbeit sowie die Weiterentwicklung der Struktur der Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen stehen wir gemeinsam mit den Unterzeichnenden dieser Handlungsempfehlungen als Partnerinnen zur Verfügung.
Paritätischer Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V.
Geschäftsstelle Bezirke Anne Jeglinski, Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke | Anika Göbel, Stadtteilarbeit
www.paritaet-berlin.de | Telefon: 030 86001 600 | jeglinski@paritaet-berlin.de
Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. – Landesverband Berlin
Gökçen Demirağlı, Geschäftsführerin
www.vska.de | Telefon: 030 861 01 91 | g.demiragli@vska.de
Selko e. V. – Verein zur Förderung von Selbsthilfe-Kontaktstellen e. V.
Ella Wassink, Projektleitung SEKIS / Geschäftsführung Selko e. V.
www.sekis.de | Telefon: 030 890 285 37| wassink@sekis-berlin.de
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.V., der Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. und der Verein zur Förderung der Selbsthilfekontaktstellen SELKO e.V. empfehlen die Stärkung und den Ausbau der Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen als parteipolitisch und konfessionell unabhängige Orte und Ansprechpartner für alle Berlinerinnen und Berliner.
Alle Prognoseräume in Berlin ausstatten und die Stärken der gemeinnützigen Organisationen im Sozialraum nutzen:
Ressourcenausstattung an Bedarfe anpassen:
Zuwendungsprozess entbürokratisieren:
Das Land Berlin fördert im „Infrastrukturprogramm Stadtteilzentren“ Nachbarschafts- und Selbsthilfearbeit in allen Berliner Bezirken. Die Förderung ermöglicht eine soziale Infrastruktur in der Stadt Berlin, die Grundlage auch für weitere soziale Angebote ist. Stadtteilzentren und Selbsthilfe-Kontaktstellen greifen Bedarfe und Initiativen aus der Nachbarschaft und dem Bezirk auf und entwickeln daraus Projekte, Angebote und soziale Dienstleistungen für alle Generationen.
Die geförderten gemeinnützigen Organisationen übernehmen Aufgaben im Sinne des Subsidiaritätsprinzips und stärken zivilgesellschaftliches Handeln, freiwilliges Engagement und damit eine vielfältige, solidarische und demokratische Gemeinschaft nachhaltig.
Um nachhaltiges Handeln der Akteure im Sinne der bewilligten Förderung zu stärken, braucht es vor allem Transparenz, Wirtschaftlichkeit und Fachlichkeit statt Zuwendungsbürokratie!
Das gemeinsame Positionspapier des Vereins zur Förderung von Selbsthilfe-Kontaktstellen e. V. (Selko), des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Landesverband Berlin e.V. und des Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit // Landesverband Berlin e.V. beschreibt die hierfür wichtigen und notwenigen Schritte und dient als Diskussionsgrundlage.
Das Positionspapier steht auf der rechten Seite (bzw. unten) als PDF zum Herunterladen bereit.